A Winter Grave
Autor MAY, Peter
Verlag London: riverrun 2023
Peter May hat zahlreiche populäre Kriminalromane verfasst (s. Archiv), aber sein neuester weicht vom bisherigen Muster deutlich ab. Hier legt er einen Ökö-Krimi vor, der großteils im Jahre 2051 spielt.
Eine junge Frau findet einen vermissten Journalisten im Eis. Detective Inspector Cameron Brodie, der soeben von seinem Prostatakrebs erfahren hat, meldet sich, den Fall zu bearbeiten, und das nicht nur aus selbstlosem Grund. Mit einem futuristischen Fahrzeug macht er sich von Glasgow auf nach Kinlochleven und trifft dort auf seine Tochter Addie, die ihn seit dem Tod der Mutter hasst und jeden Kontakt vermieden hat.
Bald stellt sich heraus, dass der Journalist ermordet wurde, und in mühevoller Kleinarbeit versucht Brodie herauszufinden, warum. Dabei gerät er ziemlich oft in lebensgefährliche Situationen, bei denen ihm Addie, widerwillig aber doch, hilft. Auch ihr Mann, der Ortspolizist, bringt sich immer wieder ein. Wer die meiste Zeit verschwunden ist, das ist der Besitzer des einsamen Hotels, in dem Brodie und eine Pathologin logieren.
Mehr sei nicht verraten, aber eines sei deutlich festgehalten. Ein Hauptprotagonist ist das Wetter. Wir erleben Glasgow im Jahr 2023, später im Jahr 2040. Die Welt steuert immer mehr auf eine Klimakatastrophe zu, und 2051 sind große Teile der Erde überschwemmt. Schottland ist da noch glimpflicher davongekommen als andere Länder. Beim Lesen ist man jedenfalls froh, dass man nicht dem Regen, den Schneestürmen, der allgemeinen Unwirtlichkeit ausgesetzt ist. Was immer noch Bestand hat, das sind die zahlreichen Whiskyflaschen, die Brodie verdrückt.
Spannendes Buch.
pp. 357