McDermid, Autorin von Kate Brannigan und Lindsay Gordon-Krimis, Autorin jener zwei schrecklichen Serienmörderromane "The Wire in the Blood" (NEWSLETTER Jänner 1998) und "The Mermaids Singing" (NEWSLETTER Dezember 1996), hat mit diesem Buch wiederum bewiesen, dass sie einfach großartig schreiben kann.

Die Geschichte spielt vorwiegend im Jahre 1963. Der junge Inspektor George Bennett untersucht in einem gottverlassenen Kaff in Derbyshire das Verschwinden der 13-jährigen Alison Carter; allmählich deutet alles darauf hin, dass sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist; allmählich deutet auch alles darauf hin, dass ihr Stiefvater in ihr Verschwinden verwickelt ist. Als sich die Beweise gegen diesen mehren, lässt Bennett ihn verhaften und es folgt ein spannender Indizienprozess.

Ein Vierteljahrhundert später stellt sich Bennett erstmals wieder seinem ersten Fall, der ihn berühmt gemacht hat. Mit der Hilfe einer Journalistin, Catherine Heathcote, verfasst er ein Buch. Kurz vor der Veröffentlichung aber entdeckt er neue Beweise, die seine damalige Sicherheit nachhaltig ins Wanken bringen.

Sie sehen schon, ich verrate Ihnen nicht wirklich, worum es geht, denn einige Twists erhöhen natürlich das Lesevergnügen. Ich bin aber überzeugt, dass die Krimiversierten unter Ihnen relativ bald einen Teil der Lösung erraten werden. Das Wunderbare ist, dass dies dem Buch nichts von seiner Spannung nimmt. Obendrein ist es nicht die Spannung allein, die dafür sorgt, dass Sie das Buch verschlingen werden. McDermid hat nicht nur die Zeit (die frühen 60-er) gut studiert und ihre Ordnungshüter und Anwälte entsprechend dargestellt, sie kennt auch ihre Landschaft – ein wildes Derbyshire, von einem eigenen Menschenschlag besiedelt.

Fortgeschrittenen KrimileserInnen, die vintage products zu schätzen wissen, nachhaltig empfohlen!