A Line to Kill
Autor HOROWITZ, Anthony
Verlag London: 2021
Dies ist der dritte Band der Kooperation zwischen dem ehemaligen DI und nunmehrigen Privatdetektiv Daniel Hawthorne und seinem Watson, Anthony Horowitz (s. Archiv).
Bevor wir zum Schauplatz des Verbrechens eilen, besuchen wir Penguin Books in London, wo Horowitz geduldet, Hawthorne höchst willkommen ist. Von dort werden sie zu einem drittklassigen Literaturfestival auf die Kanalinsel Alderney geschickt. Hawthorne zeigt sich erfreut, Horowitz verstimmt, noch dazu, wo die Mitauftretenden wirklich aus der untersten Schublade sind (eine Hellseherin, ein Koch, eine Poetin etc.). Finanziert wird das Festival von einem Casino-Unternehmer, der auch bald das erste Opfer wird. Im Laufe der Ermittlungen, begleitet von einem tollpatschigen Polizisten aus Guernsey, werden zahlreiche metaphorische Leichen aus dem Keller geholt, fast niemand ist ohne Schuld. Hinzu kommt, dass die kleine Insel sowieso gespalten ist, weil eine Stromleitung durch sie hindurchgeführt werden soll, was naturgemäß Gegner und Befürworter hat.
Hawthorne zeigt sich diesmal immer wieder umgänglich, Horowitz ist unbedarft wie immer, der Fall ein traditioneller englischer Krimi, der sich mit maßvollem Tempo voran bewegt, bis Hawthorne ihn nach schönen ‚twists‘ löst.
Horowitz hat offensichtlich Vergnügen daran, sich selbst in seine Landhaus-Krimis zu schreiben, auch wenn er sich selbst nicht immer unbedingt positiv darstellt. Dafür streut er Hinweise auf sein anderes Schaffen ein.
Dem Verlag hat er drei Romane versprochen, aber wir hoffen doch, dass dies ein leeres Versprechen war.
pp. 375