A Galway Epiphany
Autor BRUEN, Ken
Verlag New York: The Mysterious Press 2020
Krimi greift natürlich zu kurz – das ist der 16. Jack Taylor-Roman, angesiedelt in Galway, und er ist so großartig zu lesen wie die Vorgänger (s. Archiv).
Diesmal ist Jack von Wundern umgeben.
Zwei Kinder in einer Kirche werden von einem blauen Licht umgeben, Galway schreit förmlich nach einem Marienwunder; die Kirche ist da vorsichtiger.
Dann wird Jack von einem Lastwagen niedergestoßen und überlebt wie durch ein Wunder. Angeblich, weil die Kinder in seiner Nähe waren – die ihn in Wirklichkeit bloß ausrauben wollten.
Dann geht es Schlag auf Schlag: Das Wundermädchen Sara taucht bei ihm auf und entpuppt sich als höchst gefährlich. Jack und sein Freund Keefer widmen sich weiterer Fälle: Eine 13-Jährige wurde gemobbt und hat sich erhängt, eine Frau wird von ihrem Mann misshandelt, ein Brandstifter der übelsten Sorte treibt sein Unwesen, ein Abgesandter Roms will Jacks Hilfe, weil “the Church does not wish a miracle at this time.”
Das ist fast zu viel – und wie gut, dass eine externe Gewaltspirale Jack bei seiner Arbeit unterstützt. Und da ist dann noch Father Malachy, der uns so viele Romane hindurch begleitet hat und nun abtreten muss. Aber auch Jack ist weit von einem Happy End entfernt…
Bruen bewegt sich zwischen Brutalität und Sentimentalität, seine Sätze werden immer kürzer und prägnanter, seine Zitate und Literaturtipps sind wie immer eine Freude. Wie wäre ich sonst je dazu gekommen, einen Roman von K. C. Constantine zu lesen?
Und getrunken wird auf Teufel komm raus – so herzhaft, dass ich manchmal erwäge, von den Islay Malts auf Jameson umzusteigen. Und die Galway-Reise? Nur aufgeschoben. Sláinte.
pp. 385