The Winter Palace

Normalerweise finde ich keine Zeit für historisch Romane, aber ein Besuch in St. Petersburg und Schädlichs exzellente Novelle „Ich eile, Sire…“ haben mich doch auf die Zeit neugierig gemacht. Und in der Tat – es war durchaus vergnüglich und kurzweilig, Stachniaks gut recherchierten Roman zu lesen.

Erzählt wird uns im Prinzip das Schicksal der jungen Katharina, die als unbedeutende deutsche Prinzessin am Hofe Elisabeths landet, in dem die Intrige und der Verrat hoch im Kurs stehen. Erzählt wird uns das durch die Tochter eines polnischen Buchbinders, der für Elisabeth ein wichtiges Buch restauriert hat. Barbara (oder im Russischen Varvara) wird zur Spionin am Hof und berichtet sowohl an Kanzler Bestuzhev und an Elisabeth direkt, was sie zu sehen und hören bekommt. Als Katharina nach Russland kommt, soll Varvara sie ausspionieren, aber die beiden jungen Mädchen schließen Freundschaft, die bis zur Machtübernahem erhalten bleibt.

Der Roman endet 1764 und sieht Barbara mit ihrer Tochter zurück in Polen. Wir dürfen aber hoffen, dass sich Stachniak zu einer Fortsetzung entschließt, in der wir – mit der dem historischen Roman eigenen Gemächlichkeit – mehr über das Leben am russischen Hof erfahren dürfen. Denn in der Tat: Was da so nebenbei an Historischem und Volkskundlichem einfließt, das macht das Buch erst so richtig lesenswert.

London: Transworld 2012; pp. 499

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Sprache
Deutsch
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Education Group
Veröffentlicht am
01.05.2013
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