The Sunset Limited

Die amerikanische Ausgabe ist bereits 2006 erschienen, aber der momentane McCarthy-Hype (obwohl „The Road“ bei uns noch immer nicht angelaufen ist) sieht Neuausgaben (auch von älteren Texten) vor.
A Novel in Dramatic Form ist ja ganz originell (obwohl Adairs „A Closed Book“ eigentlich besser vo ...

Die amerikanische Ausgabe ist bereits 2006 erschienen, aber der momentane McCarthy-Hype (obwohl „The Road“ bei uns noch immer nicht angelaufen ist) sieht Neuausgaben (auch von älteren Texten) vor.

A Novel in Dramatic Form ist ja ganz originell (obwohl Adairs „A Closed Book“ eigentlich besser vorgeführt hat), die Beckettschen Übertöne kann man gelassen hinnehmen, das Sparsam-Paradigmatische auch; dennoch werden wir nicht so gepackt wie von den meisten der anderen McCarthy-Romane.

Zwei Figuren treten auf, Mr Black und Mr White. Ersterer hat Letzteren davor bewahrt, Selbstmord zu begehen, und nun entspinnt sich ein Dialog zwischen dem Exsträfling Mr Black, der mittlerweile Trost im tiefen Glauben findet, und dem wohlhabenden Professor, Mr White, der trotzdem der Unglücklichere von beiden ist. Da sind ein paar wirklich gute Erzählstellen drinnen, da ist aber auch viel pompöses Lebenssinn-Gerede enthalten. Nicht, dass das eo ipso schlecht ist, aber wie so oft grenzt es ans Banale, noch dazu, wo die beiden Figuren so klischeehaft positioniert sind.

Wer sich aber gerade in der philosophischen Krise befindet, dem wird das Schwarz-Weiße durchaus gefallen, sodass wir durchaus vermuten können, dass „The Sunset Limited“ für ein paar Schüler/-innen der Oberstufe gerade ideale Lektüre ist.

A Novel in Dramatic Form.- London: Picador 2010; pp. 143

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.08.2010
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/gegenwartsliteratur/detail/the-sunset-limited.html
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