The Radleys

Ein bisschen so wie „Meet the Fockers“ oder „Meet the Buddenbrooks“ etc. Lernen Sie eine Familie kennen, die disfunktional ist, disfunktional auf eine besondere Weise, denn es ist eine Vampirfamilie, die sich in einem englischen Kaff angesiedelt hat und dort versucht, ein einigermaßen normales L ...

Ein bisschen so wie „Meet the Fockers“ oder „Meet the Buddenbrooks“ etc. Lernen Sie eine Familie kennen, die disfunktional ist, disfunktional auf eine besondere Weise, denn es ist eine Vampirfamilie, die sich in einem englischen Kaff angesiedelt hat und dort versucht, ein einigermaßen normales Leben zu führen.

Vater Peter (ein Arzt) kommt aus einer langen Linie von Vampiren, seine Frau Helen wurde zur Vampirin gemacht (wie, erfahren wir erst allmählich und soll der Spannung halber nicht verraten werden.) Die beiden Kinder Rowan und Clara gelten in der Schule als Freaks und Schwächlinge. Bisher haben ihnen ihre Eltern die Wahrheit vorenthalten, doch als Clara (17) sich allein mit einem besonders unsympathischen Bully wiederfindet, brechen ihre Instinkte durch und sie zerfleischt ihn. Peter lässt die Leiche verschwinden, doch es alles zu viel für ihn – Auftritt des charmanten, aber bösen Bruders Will, einst Literaturprofessor, mit Byron bekannt und ein mächtiger Vampir, dem aber die UPU (eine Polizei-Sondereinheit gegen Vampire) auf der Spur ist. Inmitten von Nachbarschafts-Affären und –intrigen entwickelt sich an einem Wochenende die Zertrümmerung der heilen Familienwelt. Wie im klassischen Familienroman spitzt sich eine Krise zu, aus der die Familie gestärkt hervorgehen kann oder an der sie zerbricht.

Man könnte viele Parallelen zum fast behaglich-behäbigen Familienroman ziehen, sich überlegen, wie stark eigentlich die Grenze zu einem Buch von J. Franzen ist, welche Mechanismen des Erzählens eingesetzt werden.

Aber, Leute: Das ist vor allem ein Vampirroman. Ein spannender. Einer, der sich auf wundersame Weise klar und flüssig liest. Einer, der zum Thema Vampirismus neue Akzente setzt. Einer, der sich – hoffentlich – auch fortsetzen lässt. Danke, Zufall, für diesen unterhaltsamen Roman.

London: Canongate 2010; pp. 337

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.01.2011
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