Valentinstag. Art und Marion Fowler vergönnen sich ein Wochenende bei den Niagara-Fällen, aber leider ist es nicht so romantisch, wie es einstmals, vor dreißig Jahren, war. Die Ehe ist sozusagen ausgeleiert, auch wenn Art es nicht so sehr wahrhaben möchte. Das Paar ist finanziell am Ende (die Krise eben) und arbeitslos, beide haben eine Affäre hinter sich; und nun sind sie hier, weil sie im Kasino alles verbliebene Geld setzen möchten; wenn schon nicht die Ehe retten, dann den finanziellen Untergang vermeiden.
Das ist ein äußerst spannendes Buch (a love story, wie der Untertitel sagt) für Langverheiratete. Andere mögen es als Psychogramm eines Ehepaares sehen, das spannende Finale genießen (wobei ich den Schlusssatz nicht mag), aber im Grunde ist es eine sehr gelungene Studie von Mann und Frau und der Tatsache, dass er der Verlorene, der Klammerer, der Illusionist ist. Nicht, dass man es als Buch der Befreiung einer Frau lesen muss, aber man kann, so man will, Ansätze davon finden.
Was den kurzen Roman noch lesenswert macht, ist die klare und knappe Sprache; kein Satz ist zu viel, und O’Nan versteht es, einen Alltag mit Aufregungen heraufzubeschwören, der einen noch lange gefangen hält.
Empfehlenswert!

pp. 179