The Maintenance of Headway

Lange hielt ich ja Ludwigs Dachdeckerroman „Zwischen Himmel und Erde“ in Ehren, aber dann kam Mills mit „The Restraints of Beasts“, der uns lehrte, wie man Zäune in der Landschaft zieht (und gleichzeitig Leichen vergräbt). Ein paar Romane weiter ist der einstige Busfahrer Mills wieder dezidiert ...

Lange hielt ich ja Ludwigs Dachdeckerroman „Zwischen Himmel und Erde“ in Ehren, aber dann kam Mills mit „The Restraints of Beasts“, der uns lehrte, wie man Zäune in der Landschaft zieht (und gleichzeitig Leichen vergräbt). Ein paar Romane weiter ist der einstige Busfahrer Mills wieder dezidiert in die Arbeitswelt zurückgekehrt. „The Maintenance of Headway“ entführt uns auf kompakte Weise in die Welt der Busfahrer, vor allem in jenen Sorgenbereich, dem sich Bus-Inspektoren häufig widmen müssen: der Verfrühung.

Was gibt es da nicht alles zu entdecken: etwa das Three Bears Syndrome, das zu dem unglücklichen Zustand führt, dass drei Busse gleichzeitig kommen, da einer zu früh, der andere zu spät, der dritte pünktlich unterwegs ist. Oder das Phänomen der ‚runners‘ – logical and illogical (illogical runners laufen zurück zum Bus, obwohl sie schon zur nächsten Station unterwegs sind).

Über all dem schwebt das eiserne Gesetz des „maintenance of headway“: „The notion that a fixed interval between buses on a regular service can be attained and adhered to.“ (p. 20)

Erstaunlich, was sich aus dem Busalltag so machen lässt – nämlich eine unterhaltsame Erzählung voll scharfer, witziger Beobachtungen, eine Geschichte über Zweifel und Vollkommenheit, Standesdünkel und Verrat. Für englische Leser/innen sicher noch witziger, da sie ja Bussen viel mehr ausgesetzt sind als wir. Für die Anglophilen unter uns aber ein herrliches Stück Landeskunde.

London: Bloomsbury 2009; pp. 152

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.10.2009
Link
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