The Maid’s Version

Autor Daniel Woodrell

Verlag London: Sceptre 2013; pp. 164

Woodrell, allen bekannt durch „Winter’s Bone“ (s. Archiv), greift diesmal einen Stoff aus dem Jahre 1929 auf; eine Tanzhalle explodiert, wird vom Feuer verschlungen, und das Ereignis fordert zahlreiche Todesopfer.

Erzählt wird das Unglück mit all seinen Begleitumständen von Alex, dem Enkel des früheren Dienstmädchens Alma, deren leichtlebige Schwester Ruby in den Flammen umkam. In den 60ern spricht sie also zu Alek, und der Roman wird von ihrer authentischen Stimme mit all ihren Unebenheiten durchzogen.
In Zentrum stehen einerseits die Affäre zwischen Ruby und Almas Boss Arthur Glencross, andererseits die Schicksale der beiden Schwestern. Nach Rubys Tod fristet eher denn führt Alma ein wenig erfreuliches Leben. Dass sie nun – wie ein Geist – bei ihrem Enkel im Morgengrauen auftaucht, um ihm die Geschichte zu erzählen und ihn anzuhalten, sie weiterzuverbreiten, arbeitet bis zu einem gewissen Grad ihr Trauma auf; „closure“ ist es vermutlich nicht, aber wir erfahren von ihr die Wahrheit, nein: eine Wahrheit. Gleichzeitig erfahren wir von Leben und Sterben und Weiterleben.
Woodrell ist ein sparsamer Romancier; gerade mal 160 Seiten braucht er, um all das zu entfalten. Daher ist auch Konzentration beim Lesen angesagt, andernfalls verliert man sich selbst in diesen wenigen Seiten allzu leicht.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
28.08.2014
Link
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