The Lost Diaries of Adrian Mole, 1999-2001

Es ist die Wiederkehr des Immergleichen, mit neuen Daten und Inhalten versteht sich, und dennoch immer wieder unterhaltsam.
Adrian, nun in den mittleren Jahren, ist allein erziehender Vater und lebt mit seinen Söhnen Glenn und Williams in einem heruntergekommenen 'council estate'. Realitätsverw ...

Es ist die Wiederkehr des Immergleichen, mit neuen Daten und Inhalten versteht sich, und dennoch immer wieder unterhaltsam.

Adrian, nun in den mittleren Jahren, ist allein erziehender Vater und lebt mit seinen Söhnen Glenn und Williams in einem heruntergekommenen 'council estate'. Realitätsverweigerer wie eh und je, kommentiert er Bedeutendes und Unbedeutendes mit weltfremder und verschrobener Überheblichkeit und hält dennoch der Welt einen Spiegel damit vor.

Der Band (Nummer sieben in der Mole Saga) füllt die Jahre zwischen den Capucchino Years und den Weapons of Mass Destruction. Adrian ist ziemlich depressiv, nicht zuletzt deshalb, weil ihm in allem der Erfolg versagt bleibt. Er hat auch eine Erklärung dafür: Sue Townsend ist an allem schuld. Auch von diesen Tagebüchern sagt er: "[They] have appeared in the Guardian previously, having been hijacked by a woman fraudster called Sue Townsend. She has made a lucrative living passing herself off as me. I know where she lives - I have been to her house and rung her doorbell, but she refuses to come to the door."

Wer dafür am Ende des Buches an Adrians Tür läutet, ist die Anti-Terror-Einheit. Townsend satirisiert die damalige Anti-Terror-Hysterie mit einiger Schärfe, und rückblickend müssten sich wohl einige (u.a. Mole selbst) schämen. Doch wie wir wissen, sehen sich Busch und Blair immer noch als edle Vorkämpfer.

Bisweilen mag Mole ermüden, aber - ein bisschen portioniert - ist er immer noch die Lektüre wert; immerhin gibt es kaum eine Chronik des gegenwärtigen Großbritannien, die angenehmer zu lesen wäre als diese.

London: Michael Joseph 2008; pp. 283

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.02.2009
Link
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