The Daylight Gate

1612, Pendle in Lancashire. James I lässt Hexen und Katholiken jagen, und wer immer kann, beteiligt sich freudvoll daran, so z. B. Thomas Potts, der ein Kleingeist ist und für die Krone arbeitet, letztlich aber auch Richter Nowell, der sich nicht wohl dabei fühlt, ...

...ungeachtet der Tatsache, dass er offensichtlich verhext wird.

Schuld an allem sind die Demdikes, eine arme Sippschaft, die nichts zu verlieren hat und der auf alle möglichen Arten übel mitgespielt wird (Prostitution, Kindesmissbrauch…). Elisabeth Demdike soll gehängt werden und um sie zu retten, braut die Sippe allerlei Dunkles zusammen.

Wer sie noch retten will ist Alice Nutter, alleinstehend, vermögend, furchtlos. Wie sich später herausstellt, hat sie ihre ganz persönlichen Gründe dafür, aber sie ist auch mit anderem beschäftigt, denn der Katholik Christopher, der schrecklich gefoltert worden war, taucht bei ihr auf, und ihr Haus wird durchsucht.

Alice, jung geblieben und schön, bisexuell, mit dem großen John Dee befreundet, mit Shakespeare konversierend, kann ihrem Schicksal dennoch nicht entgehen. Ihre Freundin Elisabeth hat sich schon längst verloren, Alice verliert sich durch Zögern – und dadurch, dass sie nicht mit den Gesetzen dieser Welt zu messen ist.

Winterson hat einen fulminanten schmalen Roman geschrieben, der über lange Strecken ausgesprochen spannend ist, der gegen Ende leicht abfällt, der viel Informatives zu den Hexenverfolgungen bringt, der aber vor allem eine starke Frau (Wintersons Erfindung) mit der Dummheit und Gemeinheit mancher Männer (all die Büttel etwa) und dem Eigensinn anderer (Dee, Christopher) kontrastiert. Lesenswert!

London: Hammer 2012; pp. 194

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
04.02.2013
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