... dass wir alte Kumpel seien.

Gleichzeitig ist sein Bemühen, nicht als Horror- (oder eventuell SF-) Schriftsteller abgestempelt zu werden, fast rührend; dementsprechend hat er auch eine Vielfalt an Geschichten vorgelegt (sogar ein Erzählgedicht ist darunter); und deswegen verpasse ich der Sammlung auch das Etikett ‚Gegenwartsliteratur.‘

Bis auf „Blockade Billy“ waren mir alle Geschichten unbekannt, und ich habe mich durch die meisten mit viel Vergnügen gelesen. Hervorheben möchte ich dennoch den Horror („Mile 81“), aber auch die Geschichte, die er für Amazon geschrieben hat, um ‚Kindle‘ zu promoten. Das ist schon eine ziemlich gute Idee, die er da hatte…

Und genau das macht das Buch auch lesenswert – immer wieder hat King, der ja vor Geschichten fast platzt, wie Stewart O’Nan in Wien erzählte, eine ziemlich gute Idee. So auch in „Obits“, in der schon das Grundkonzept, nämlich dass Nachrufe tödlich sind, reizvoll ist; aber King erweitert das Konzept noch und erst dann wird eine richtige Geschichte daraus – mit Anfang, Mittelteil und (vorläufigem) Ende; das ‚vorläufig‘ hebt die Erzählung dann ins Unheimliche.

Kind hat genug Schrott geschrieben („Cell“ zum Beispiel),aber viel von ihm ist äußerst lesenswert; da kommt jetzt so ein ziemlich guter Mix daher, den man sich nicht entgehen lassen sollte; und die erfreulich Draufgabe dabei sind die Einleitungen zu den Geschichten; allein die machen das zum kleinen Leckerbissen.

pp. 483