Telling Liddy

"Meine erste Reaktion war: Hätt' sie doch weiterhin gute Kinder- und Jugendbücher geschrieben! Nur allzu oft wollen JugendbuchautorenInnen plötzlich ernst genommen werden, und sie versuchen sich im andern Fach. Die Geschichte gibt sich eingangs auch etwas zäh. Mrs Moffat, die nach Ecclefechan (C ...

"Meine erste Reaktion war: Hätt' sie doch weiterhin gute Kinder- und Jugendbücher geschrieben! Nur allzu oft wollen JugendbuchautorenInnen plötzlich ernst genommen werden, und sie versuchen sich im andern Fach.
Die Geschichte gibt sich eingangs auch etwas zäh. Mrs Moffat, die nach Ecclefechan (Carlyle!) verschwunden ist, lässt ein Gerücht zurück. Liddy, eine der vier Palmer-Schwestern, will George heiraten; doch der soll angeblich wegen Kindesmissbrauch verurteilt worden sein. Heather, Stella und Birdie beschließen, dass Liddy davon erfahren muss. Wer soll es ihr sagen? Natürlich Birdie, die Sozialarbeiterin. Kaum hat sie das getan, bricht Liddy jeglichen Kontakt zu ihr ab, Stella und Heather halten sich nobel aus der Sache heraus, und die äußerst engen Bande zwischen den Geschwistern (samt Anhang) sind plötzlich zerrissen.Soweit die Ausgangslage. Aber dann enthüllt sich uns allmählich eine weitaus komplexere Geschichte. Birdies langsame Rache fördert zum Leidwesen vieler Beteiligten zahlreiche Abgründe zutage, und am Schluss muss sie natürlich selbst aufpassen, nicht in einen solchen zu stürzen. Wie süß ist der letzte Triumph wirklich?
Fine versteht es sehr geschickt, uns darüber im Unklaren zu lassen, ob wir mit Fakten, Einbildungen, Verfolgungswahn, subtilen Verschwörungen konfrontiert sind oder nicht; und siehe da, plötzlich entpuppt sich das Buch als unputdownable, und ich bin schon richtig neugierig auf die anderen drei "Erwachsenenbücher" von Anne Fine. "

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/gegenwartsliteratur/detail/telling-liddy.html
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