Natürlich könnte ich das Buch unter Thriller oder Krimi ablegen, aber meines Erachtens ist Hiaasen beste Unterhaltungsliteratur von hoher Qualität.

Diesmal geht es um eine blonde, sehr dumme, sehr drogenabhängige Sängerin, die mit einer großen Tournee noch einmal Millionen machen soll. Gecoacht von ihren Eltern, gemanagt von Maury Lykes – bewacht von Chemo, dessen Gesicht entstellt ist und dessen eine Hand durch einen kleine Kreissäge ersetzt wurde. Cheryl ist zu oft nicht in der Lage, ihre Society-Auftritte wahrzunehmen, daher wird die kleine Schauspielerin Ann DeLuisa als Double engagiert, die in einer Nebenhandlung (mit einem Grundstückshai) Skink kennen lernt, den ehemaligen Gouverneur Floridas, der nun in den Sümpfen lebt. Skink bestraft auch in anderen Romanen Hiaasens die bösen Umweltzerstörer und ist ein Held, auf den man sich im letzten Moment immer verlassen kann.

Auch Ann verlässt sich auf ihn, als sie irrtümlich vom fetten Paparazzo Claude entführt wird. Und damit stehen wir mitten in einem 300+-Seiten-Vergnügen, das schrill und schräg und skurril ist. Neben der Achterbahn an Ereignissen übt sich Hiaasen immer wieder in der Kritik am Ausverkauf Floridas; gleichzeitig karikiert er das Showbusiness auf launige Weise, sodass der Roman (neben Eltons „Chart Throb“) ideale Begleitlektüre zu Medienthemen ist. Hoffentlich lesen wir noch viele Romane (auch YANs; s. Archiv) von Hiaasen.

New York: Alfred A. Knopf 2010; pp. 337