One Day

Das ist der Stoff, aus dem die Bestseller sind!
Freundschaft, Liebe, Aufstieg und Absturz – kleine Freuden, große Tragödien, und all das anhand von zwei durchaus sympathischen Charakteren erzählend. Endlich, jetzt, wo der Film da ist, hab ich also auch die Geschichte von Emma und Dexter nachgeh ...

Das ist der Stoff, aus dem die Bestseller sind!

Freundschaft, Liebe, Aufstieg und Absturz – kleine Freuden, große Tragödien, und all das anhand von zwei durchaus sympathischen Charakteren erzählend. Endlich, jetzt, wo der Film da ist, hab ich also auch die Geschichte von Emma und Dexter nachgeholt.

Die beiden lernen einander am 15. Juli 1988 (St Swithin’s Day) kennen, und der gesamte Roman, der 2008 endet, erzählt von beider stets miteinander verknüpften Schicksalen – immer den 15. Juli als Erzähltag wählend. Das ist eine hübsche Idee, auch wenn manchmal die Wahrscheinlichkeitskurve ordentlich gepusht werden muss.

Dexter hat es leicht – gut aussehend, in vielen Betten zuhause, bald einen kometenhafter Aufstieg als Fernsehmoderator nehmend, mit den beautiful people unterwegs. In den 90ern dann aber folgt der Absturz, Dexter ist verheiratet, hat eine Tochter und ist völlig unfähig, irgendetwas auf die Reihe zu kriegen.

Emma hingegen muss sich ihre Karriere hart erarbeiten. Fast food-Kellnerin, dann Lehrerin, später aber erfolgreiche Kinderbuchautorin – das sind ihre Stationen. Bis eines Tages Dexter, rock bottom, bei ihr in Paris auftaucht – von da an nähern sich die Lebenslinien wieder deutlich an. Aber Nicholls versagt sich erfreulicherweise den Kitsch und lässt die Trauer, den Verlust, die über dem gesamten Roman schweben, nochmals intensiv werden. „Das Leben geht immer irgendwie weiter“, singen Element of Crime, und genau das zeigt uns auch Nicholls. In gewisser Weise wird hier viel Alltag herbeigeschrieben, sodass man manchmal versucht ist zu sagen: Kürz um die berühmten Stephen King’schen 25 Prozent. Aber im Endeffekt gelingt es Nicholls doch, eine GESCHICHTE zu liefern, die wir gerne mitverfolgen. Weil wir ja der kleinbürgerlichen Idylle nie ganz abgeneigt sind! Und weil wir unser Glück und die Wehmut der anderen als angenehme Mischung empfinden! Drum ist das Buch wahrscheinlich auch ein Renner bei Buchbesprechungen in den 7. und 8. Klassen. Ein bisschen Kolportage – aber auf zufrieden stellendem Niveau!

London: Hodder&Stoughton 2009; pp. 435

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
03.11.2011
Link
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