Viva Cohen ist 16 und lebt bei ihrem schwulen Onkel Manny; befreundet ist sie mit der nordischen Sexgöttin Treena, die etwa so alt wie sie ist, mit dem ziemlich erfolgreichen Rockstar Ray und noch ein paar durchaus seltsamen Leuten. Sie selbst sieht sich als die Antwort der 90-er Jahre auf Liz Taylor (v. a. jene Liz aus “Suddenly Last Summer”). Eines Tages lernt Viva den anorexischen, wodkatrinkenden Drew kennen, der aber alsbald tragisch aus ihrem Leben verschwindet.
Viva, zwischen London, Edinburgh, Brighton und L.A. pendelnd, driftet weiter herum und sucht in einer Mischwelt aus Rock, Film und ennui sich auf das Leben vorzubereiten (nachdem sie bei ihren GSCE versagt hat).

Viva ist witzig, altklug, bis zu einem gewissen Grad belesen, vor allem aber literate in der Welt des Films, sei es nun des vergangenen oder des gegenwärtigen. Wer von den Jugendlichen kennt schon Ava Gardner? Aber dass Viva Antonio Banderas anspricht, sorgt schon eher für thrills. Ansonsten ist das Buch schlichtweg cool; meine 18-jährige Probeleserin hat es durchaus geschätzt, auch wenn ihr zahlreiche Filmreferenzen verborgen blieben. Vivas Beobachtungen sind oftmals auch wirklich gelungen ("I don’t see what’s so good about being genuine. Clog dancing is genuine. Isn’t being fake more of an achievement? At least it takes some inspiration."), und die Charaktere, die sie trifft, sind interestingly weird. Was mich wieder einmal stört, ist, dass das Buch so eine endlos lange Momentaufnahme ist; mit anderen Worten: Wär es um 100 Seiten länger/kürzer, würde es wahrscheinlich auch keinen Unterschied machen. Aber das ist etwas, das Forrest, Journalistin beim Guardian, vielleicht erst lernen muss: das Eingrenzen eines Romans.