Der vierzehnjährige Darryl wächst bei seiner Großmutter auf, ist verhaltensgestört und fast schon ein halbes Jahr vom Unterricht ausgeschlossen. Großmutter Rita (und auch Darryl) wollen aber nicht, das er in eine 'special needs'-Schule wechselt. So wird ihm Tom, ein Lehrer-'retrainee' zur Seite gestellt. Tom ist ein Schwarzer, der einige Zeit in der City gearbeitet hat, mit der schwangeren Jodi, die er im Laufe des Stücks heiratet, zusammenlebt und der eigentlich eine biedere Existenz führen könnte, wenn ihn Darryls Schicksal nicht so bewegen würde.

Darryls Sprache ist zwar rudimentär, aber er hat eine scharfe Beobachtungsgabe, versteht es, Tom immer wider zu provozieren und aus der Reserve zu locken, ihn durch sein undiszipliniertes verhalten aber auch in die Sprachlosigkeit zu treiben, sodass er immer wieder nur "Darryl" stammeln kann. Eine Auseinandersetzung zwischen zwei Welten findet statt, zwei Welten, die aber nicht immer so unterschiedlich sind, wie man es sich wünschen würde.

Macmillan hat mit "Monster" den zweiten Platz der Bruntwood Playwriting Competition 2007 belegt und ein Stück geschrieben, das wieder einmal den Themenkreise Außenseiter-Schule-Gesellschaft aufgreift. Das ist thematisch nicht sonderlich neu gestaltetet, ist aber sprachlich recht interessant zu lesen. Wie aus der Kargheit der Sprache Lebensentwürfe entstehen, ist durchaus packend, da fallen die zwei Monologe, die allerlei Platitüden zum Thema verbreiten, naturgemäß deutlich ab. Aber das "Duell" der beiden Hauptfiguren lässt sich spannend und rasant inszenieren, und Macmillan hat mit "Monster" ganz bestimmt ein Stück geschrieben, das mit Erfolg – nicht nur in Manchester – aufgeführt werden wird.