Ein Zweipersonenstück – mit Tempo und Witz, cool und melodramatisch, zynisch und sentimental.

Bob ist ein kleiner Gauner in Edinburgh, Helena eine erfolgreiche Scheidungsanwältin; zufällig lernen sie einander in einer Bar kennen und nach einigem Vorgeplänkel schlafen sie miteinander. Das soll’s dann auch schon gewesen sein. Aber weil Bob seinen Job für Big Tiny Tam vermasselt, Helena die Hochzeit ihrer Schwester ruiniert, kreuzen sich ihre Wege wieder. Und in einer verrückten Sommernacht werfen sie fremdes Geld zum Fenster hinaus, ziehen durch Edinburgh, liefern sich Verfolgungsjagden und beherzigen schließlich den Rat des Parkscheinautomaten: Change is possible.

Was aber berückend an diesem Stück ist, ist die Erzählweise – weil vieles tatsächlich erzählt wird. Bob und Helena erzählen und fallen dabei immer wieder in ihre Theaterrollen zurück, können dabei jederzeit das Stück zurückdrehen, eingreifen, ex machina-Situationen schaffen. Wie das funktioniert (und es funktioniert hervorragend), können Sie mit ein bisschen Glück noch im Vestibül des Burgtheaters miterleben, wo „Midsummer“, das mit großem Erfolg in Irland, Schottland und Canada auf Tournee war, in einer kongenialen Fassung auf Deutsch zu sehen ist.

London: faber&faber 2009; pp. 88