Legend of a Suicide

Autor VANN, David

Verlag London: Penguin 2009

Vanns Erstling ist in mehrfacher Hinsicht verblüffend – zum einen ist es ein exzellent geschriebenes Buch, das viel seinem Schauplatz, Alaska, verdankt. Zum anderen ist es ein komplexes Buch, denn es ist weder ein Roman noch eine Sammlung von Erzählungen, sondern eine lose verknüpfte Narration, ...

...bei der man wachsam sein muss, sonst setzt Verwirrung ein.

Angeblich ist Autobiographisches dabei, denn Vanns Vater beging Selbstmord und auch der Vater des Protagonisten Roy begeht Selbstmord, nachdem sein Leben als Zahnarzt, Outdoorsman, Ehemann gescheitert war.

Wir lernen Roy am Anfang (In “Ichthyology”) als kleinen Jungen kennen, der der zweiten Frau seines Vaters skeptisch gegenübersteht, der sich gefangen fühlt. Im letzten Kapitel des Buches bringt ein deutlich älterer Roy die Geschichte wieder “full circle”. Dazwischen liegt vor allem die Novelle (wenn man so sagen darf), in der der dreizehnjährige Roy mit seinem Vater ein Jahr im Süden Alaksas verbringen soll, inmitten der verschneiten Wildnis, ums tägliche Überleben ringend. Roys Vater hadert zusehends mit seinem Schicksal, schluchzt des Nachts, verliert den Bezug zur Wirklichkeit – bis wir, als Leser/-innen, doch einigermaßen überrascht werden.

Wie gesagt, viel verdankt das Buch der Unwirtlichkeit Alaskas, viel verdankt es aber auch dem knappen und nüchternen Stil Vanns und seiner Fähigkeit, die Wirklichkeit zu behalten und zu verzerren.

Wie schön, dass sich immer wieder interessante und lesenswerte Bücher entdecken lassen!

London: Penguin 2009; pp. 230

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
08.05.2012
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/gegenwartsliteratur/detail/legend-of-a-suicide.html
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