Lars wird Koch, verliebt sich in Cynthia, hat mit ihr ein wunderbares Kind und wird dann von Cynthia verlassen. Dieses Kind ist die Protagonistin dieses witzigen und unterhaltsamen Buches. Eva Thorvald ist ein ‚foodie‘ Wunderkind; schon mit dreieinhalb jagt sie einem besonderen Paradeiser nach, mit 10 züchtet sie die höllischsten Habaneros, mit 11 verdient sie sich Geld, indem sie Hühnerflügel, „Circle of Hell“ genannt, vertilgt.

Eva wird eine der gefragtesten Köchinnen, für ein 5-Gang-Menü, auf das Leute jahrelang warten, zahlen diese 5000 Dollar. Aber das Buch ist mehr als nur Evas Geschichte – sie ist die Zentralfigur, die aber in acht Kapiteln aus höchst unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen wird. Dabei erfahren wir über ihr erstes großes Date, ihre Zieheltern, ihre Verwandten – vor allem aber über die Küche der Region, deutlich durch Lutheranisches ‚comfort food‘ geprägt.  (Eine Handvoll Rezepte findet sich natürlich im Roman.)

Vor allem aber macht sich Stradal lustig – nicht nur über ‚lutefisk‘, sondern auch den Wahn, die Herkunft jedes Produkts genau zu kennen. Als Pat, eine spätere ‚Haupt’figur, bei einem Wettbewerb ihre ‚peanut butter bars‘ mit Butter macht, die sie beim Greißler eingekauft hat, ist das Bobo-Ehepaar absolut entsetzt (obwohl die ‚bars‘ eine Köstlichkeit ersten Ranges sind). Und wenn die ‚foodies‘ beim Fünftausenddollar-Menü vor Begeisterung weinen, dann bleibt auch bei uns kein Auge trocken.

Unbedingt lesen. Dazu ‚comfort food‘ essen!

P.S. Achja, ‚lutefisk‘ ist Kabeljau, der in Ätznatron eingelegt wird. (‚Comfort food‘ nur für Norweger/innen)

pp. 385