Dies ist Kinky Friedmans erster Nicht-Krimi – und für mich war er das pure Vergnügen.

Walter Snow, erfolgloser Schriftsteller in New York, sitzt in seinem Souterrain, trinkt Kaffee und raucht eine Camel um die andere – bis eines Tages die wunderschöne Clyde Potts in sein Leben schneit, weil sie einen Fisch in seinem Bankschließfach deponieren will. In ihrem Schlepptau befindet sich Fox Harris, offiziell für verrückt erklärt.

Ein paar kleinkriminelle Taten und eine große Befreiungsaktion eines Freundes aus dem Spital weiter muss das Trio erfahren, dass das irische Pub "The Unicorn" einer Starbucks-Filiale weichen muss; ab da beginnt ein zäher und origineller Kampf gegen einen zähen und übermächtigen Gegner. Doch nicht nur dieser Kampf kostet Walter alle seine Kräfte; auch seine (nicht wirklich erwiderte?) Liebe zu Clyde und seine Arbeit an einem neuen Roman, der sich erst durch die Abenteuer der drei schreibt, bereiten ihm schlaflose Nächte. Die wahren Verluste stehen aber noch aus – gemäß dem Motto, das das Buch durchzieht: "The only things you ever keep in this life are the things you let slip through your fingers."

Fans von Kinky Friedman muss ich das Buch ja nicht empfehlen, die lesen sowieso alles von ihm – aber Neuzugänge beschwöre ich: Lassen Sie keinesfalls diesen Roman aus, nur weil er sich nicht als Friedman-Mystery deklariert. Sprache, Einfallsreichtum, Sehnsucht, Trauer, Unterhaltung, Komik, Überraschung – und Insider-Wissen um das Imperium aus Seattle und seine "baristas" machen das Buch zu einem absoluten Lesevergnügen. Nachdrücklich empfohlen zu ein paar Tassen Kaffee (nicht von Starbucks)!