Julius Winsome

Autor DONOVAN, Gerard

Verlag London: faber&faber 2007

Jetzt hab ich das Buch endlich auch gelesen, nachdem es mir meine Schülerin Johanna schon vor fast einem Jahr ans Herz gelegt hat. (Ich hasse dieses Nachhinken.) Und ich bin froh, dass ich es gelesen habe, denn es ist ein schöner Maine-Roman mit einem Echo von Stephen King.

Julius sitzt im verschneiten Niemandsland in seiner Blockhütte, deren Wände von den 3,282 Klassikern seines Vaters gesäumt sind und einen schönen Schutzwall gegen die Welt da draußen bilden. In diese Welt dringen zwei Menschen ein: Claire, mit der ihn eine kurze Beziehung verbindet, die ihn im doppelten Sinn erwärmt. Und ein anonymer Jäger, der seinen Hund Hobbes mutwillig erschießt. Von da an sinnt Julian auf Rache – wer jagt, wird zum Gejagten.
Wir verfolgen den fast klassischen Dramen-Weg des gutmütigen Außenseiters, der schon als Kind auf Geheiß seines Vaters drei Shakespeare-Wörter pro Tag lernte, zum ziellosen Rächer. Julius wird kein Rambo, dazu ist seine Geschichte viel zu traurig. Sparsam mit Worten, gebildet, nachdenklich, seine Verluste betrauernd – und letztendlich methodisch-systematisch tödlich: Das ist Julian. Ein gelungenes Buch!

pp. 215 

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.09.2015
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