Peter Barnes wurde von der RSC beauftragt ein Stück zu schreiben, das an David Garricks Shakespeare Festival im Jahre 1769 erinnern sollte, und Barnes hat sich mit seiner üblichen Freude ans debunking history gemacht.
Wir beginnen mit Will und Ben; Letzterer ist am Nachruhm interessiert, Ersterer am Geld. Warum nicht unterm Maulbeerbaum sitzen, wenn genug verdient ist; was schert ihn die Nachwelt? Die Nachwelt allerdings schert sich um ihn, und nicht nur ein Peter Barnes taucht bei ihm auf, sondern auch die Regisseure Hall, Hands und Nunn erscheinen bei Garrick. Sie beschwören ihn, das Festival im Kuhdorf Stratford zu veranstalten, damit ihr eigener Lebensstil, aber auch die gesamte Shakespeare-Industrie gesichert ist. Garrick ist zuerst widerwillig, debattiert mit Frau, Bruder, Schauspielern, Prostituierten, Samuel Johnson - und gibt letztendlich nach. Sofort schnalzen die Preise in die Höhe, der Grundstock für die Shakespeare-Industrie ist gelegt, und es findet ein vergnügliches und skurriles, auf jeden Fall aber buntes (ganz im Shakespearschen Sinne) Treiben in Stratford statt. (Und wenn nicht der lästige Boswell wär, würden sich alle noch besser unterhalten).
Barnes hat keine Kniefälle gemacht und ein Stück geschrieben, an dem die RSC sicher ein bisschen zu kauen hatte; für uns gilt wohl: ein Stück für Fans - entweder von Barnes oder Shakespeare oder beiden. Sollten Sie in Ihrem Unterricht jene 42 neuen Wege, Shakespeare der heutigen Jugend näher zu bringen, ausprobieren, so findet sich sicher jemand, der sich für dieses Stück interessiert. Mit all seinen kleinen und großen Bezügen wird es sich aber erst mit einem angemessenen Hintergrundwissen erschließen.