Es ist eine ganz besondere Nacht im Leben Jays, Autor für Film und Fernsehen, die er in diesem Buch beschreibt, seine bisher traurigste, wie er selbst meint, denn es ist die letzte Nacht, die er unter einem gemeinsamen Dach mit seiner Frau Susan und seinen beiden kleinen Söhnen verbringen wird. Er ist nämlich fest entschlossen, dieses Haus am nächsten Morgen für immer zu verlassen, um seiner freudlos gewordenen Beziehung zu Susan - ohne jede Vorwarnung - zu entfliehen.
Was Jay in dieser letzten Nacht tut, was er denkt, woran er sich erinnert, ist Gegenstand des vorliegenden Buches. Und so erfahren wir eine ganze Menge von seinem bisherigen Leben, von seiner eher unglücklichen Kindheit, seiner Schul- und Studienzeit, seiner Beziehung zu Frauen, allen voran Susan und Nina, seine Freundin, die er im Augenblick aus den Augen verloren hat, und von seinen beiden recht unterschiedlichen Freunden Asif und Victor, von denen Letzterer ihm für einige Zeit Unterschlupf in seiner Wohnung gewähren will. Dazwischen beobachten wir Jay, wie er seine Sachen packt, sich Dope aus dem Garten holt, die nass gewordenen Windeln seines kleinen Sohnes wechselt, wie er zwischendurch kurz einen Club aufsucht und bei Ninas Adresse nachfragt, und schließlich kommt es sogar zu einer nächtlichen Begegnung mit Susan, die wach geworden ist ...

Was das Buch so bemerkenswert macht, ist vielerlei. Da ist zum einen die recht originelle Erzählsituation; da ist zum anderen die starke Spannung, die praktisch von der ersten bis zur letzten Seite durchgehalten wird. Schafft Jay den - offensichtlich für ihn rettenden - Absprung oder bleibt er in seiner Tristesse hängen? Da ist aber auch die Fülle an genauen Beobachtungen und interessanten Gedankengängen des Ich-Erzählers und seine ziemlich objektiv wirkende Darstellungsweise. Am Ende versteht man seine Situation durchaus, man steht aber nicht eindeutig auf seiner Seite.

Eine gelungene Darstellung einer ungewöhnlichen Nacht - leicht an einem Abend zu lesen!