Wen immer ich kenne, der dieses Buch kennt, meint: Verdammt, die Idee hätte man haben müssen!

Die Idee ist wirklich bestechend: Eine vierjährige Beziehung zwischen einem Photographen (Harold Morris, 40+) und einer Esskritikerin (Lenore Doolan, 27) wird in Form eines Auktionskatalogs von 331 Eintragungen dargestellt.

Da werden zahlreiche Memorabilia (ab)verkauft, manche um fünf Dollar ausgerufen, viele wohlfeil (eine Plath-Erstausgabe um $20-$45?), das einzig wirklich teure als Gesamtpaket: 40 Bücher über Fotografie ($1000-$1500). Aber auch das ist eben Teil der Fiktion – wichtig ist, dass durch all die Erinnerungsstücke, die Geschenke, die Nachrichten und Karten – und was sich halt so ansammelt in einer Beziehung, die Geschichte einer relativ kurzen Liebe erzählt wird, die sich von hoffnungsfrohen Geschenken zu kitschigen zu traurigen bewegt, den persönlichen Raum mit einschließt und schließlich mit ein paar getrockneten Erinnerungen endet.

Das ist genauso ein Buch zum Blättern wie zum Durchlesen – zum Durchlesen für all jene, die Auktionskataloge Punkt um Punkt verschlingen, weil sie neugierige ExpertInnen sind; zum Blättern für jene, die gerne mal schnell in fremde Welten eintauchen.

Wie gesagt, bestechend ist allemal die Idee, denn diese Art von Konzeptkunst stellt natürlich auch unsere herkömmliche Art des Lesens in Frage. Shapton hat mit diesem originellen Werk gleich mehrere Gruppen bedient, kein Wunder also, dass ihr von vielen Seiten Lob entgegenschallt.

New York: Sarah Crichton Books 2009; pp. 129