Granta 97: Best of Young American Novelists 2

1996 erschien der Band 1 von Best Young American Novelists, und in ihm fanden sich Autoren wie Franzen, Jeffrey Eugenides und Lorrie Moore. Nun liegt ein Band mit weiteren 21 Autorinnen und Autoren vor, allesamt unter 35 (daher auch der Zusatz im Titel – Now Even Younger). Ich selbst habe von fü ...

1996 erschien der Band 1 von Best Young American Novelists, und in ihm fanden sich Autoren wie Franzen, Jeffrey Eugenides und Lorrie Moore. Nun liegt ein Band mit weiteren 21 Autorinnen und Autoren vor, allesamt unter 35 (daher auch der Zusatz im Titel – Now Even Younger). Ich selbst habe von fünf von ihnen etwas gelesen – nicht gerade eine berauschend hohe Zahl, aber immerhin heißt das – positiv gesehen – mir bleiben 16 weitere zum Entdecken.

Nach einigen Lesejahren haben die Juroren also die folgenden Autorinnen und Autoren ermittelt: Daniel Alarcón, Kevin Brockmeier, Judy Budnitz, Christopher Coake, Anthony Doerr, Jonathan Safran Foer, Nell Freudenberger, Olga Grushin, Dara Horn, Gabe Hudson, Uzodinma Iweala, Nicole Krauss, Rattawut Lapcharoensap, Yiyun Li, Maile Meloy, ZZ Packer, Jess Row, Karen Russell, Akhil Sharma, Gary Shteyngart und John Wray.

Keine Frage, bei Foer und Shteyngart sind die Leute schnell bereit aufzujubeln. Und Sharma hat mit "An Obedient Father" ein exzellentes Buch vorgelegt, auch Brockmeier ist ein Könner, Krauss halte ich für etwas überschätzt – und was sich sonst noch alles im aus meinen Leseerfahrungen beisteuern ließe. Für mich persönlich war die angenehmste Überraschung des Buches Christopher Coakes "The First Time", eine sehr amerikanische Geschichte mit der Alltagstrauer, wie sie sonst nur ein Raymond Carver vermitteln kann. Coake ist dabei übrigens eine Ausnahme – die Liste der Autorinnen und Autoren ist sehr New York City-lastig, da ist es schon eine Leistung, wenn man sich aus Nevada dazuschummeln konnte. Erfreulich auch, dass Uzodinma Iweala sich als erst 24-Jähriger qualifizieren konnte. Er ist typisch für diese Auswahl: nigerianische Eltern, aber in den Staaten geboren. So auch Rattawut Lapcharoensap, in Chicago geboren, sich aber doch nicht als waschechter Amerikaner fühlend; kurzum, der multikulturelle Aspekt tritt in dieser Sammlung besonders stark in den Vordergrund.

Es ist ein großes Verdienst von GRANTA (und dem Herausgeber Ian Jack), alle paar Jahre eine interessante Momentaufnahme englischer oder amerikanischer Literatur zu liefern. Und auch wenn Sie nicht dazu kommen sollten, alle Geschichten zu lesen, so lohnt es sich doch, den Band ein paar Wochen als Begleiter mitzunehmen. Ach was, es lohnt sich überhaupt, vom wohlfeilen GRANTA-Subskriptionsangebot (vgl. www.granta.com) Gebrauch zu machen – damit Sie die Nummer 100 ja nicht versäumen.

London: GRANTA Publications 2007

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.05.2007
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/gegenwartsliteratur/detail/granta-97-best-of-young-american-novelists-2.html
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