Ein Blick auf die Liste (alle müssen unter 40 sein) zeigt, dass ganz wenige wirklich bekannt sein dürften:

Naomi Alderman, Tahmima Anam, Ned Beauman, Jenni Fagan, Adam Foulds, Xiaolu Guo, Sarah Hall, Steven Hall, Joanna Kavenna, Benjamin Markovits, Nadifa Mohamed, Helen Oyeyemi, Ross Raisin, Sunjeev Sahota, Taiye Selasi, Kamila Shamsie, Zadie Smith, David Szalay, Adam Thirlwell und Evie Wyld.

Jetzt halt ich mich für einigermaßen belesen, aber von den o.a. Beiträgerinnen und Beiträgern habe ich nur von Alderman (von der die einzig witzige Geschichte hier stammt), Foulds, Guo, Steven Hall. Oyeyemi, Sahota (s. Juni) und natürlich Zadie Smith etwas gelesen. Selasi habe ich immerhin im Regal stehen.

Das heißt? Es gibt viel zu entdecken; ich habe mit meiner E-Gruppe die sehr guten Geschichten von Anam und Guo gelesen und sie ausführlich diskutiert. Mein Favorit ist übrigens Ned Beauman – und seine Geschichte ist auch eine der wenigen, die in Atem hält. Ansonsten ist ja so ein Buch kaum zu rezensieren, denn man müsste nicht nur 20 Autorinnen und Autoren Gerechtigkeit widerfahren lassen, sondern auch jenen, die nicht vorkommen und trotzdem gut sind. (Wie alt ist denn Burnside? Ok, zu alt. Aber Joe Dunthorne? Ein bissl über 30!) Doch das gehört zum Vergnügen – zustimmen und meckern zugleich.

Wer an frühere Namenslisten bei Granta denkt, wird merken, dass sich einiges verschoben hat – Schriftsteller/innen mit anderen Wurzeln als England stehen eindeutig im Vordergrund. Oder doch nicht? Ishiguro und Ali wurden zuerst über Granta bekannt. Peace und Mitchell ebenfalls – also doch schön ausgewogen. Wie auch immer – wer sich für Gegenwartsliteratur interessiert, wird an dem hübsch fliederfarben gehaltenen Band nicht vorbei können (und wollen).

London: Granta 2013; pp. 395