Glow

Autor Ned Beauman

Verlag London: Sceptre 2014; pp. 249

Schön langsam werde ich zum Beauman-Fan (s. Archiv). Ich will jetzt nicht behaupten, dass es seine vertrackten Geschichten sind, die mich reizen; auch nicht seine bisweilen hoch spezialisierte Sprache; oder die Fabulierlust.

Das Bestrickende ist: Bei ihm kommt das alles immer wieder (wenn auch nicht unausgesetzt) zusammen, und das macht die Lektüre zum Vergnügen.
Raf, ein junger Mann mit einem speziellen Schlafzyklus, lernt bei einer Party eine junge Frau (Cherish) kennen, die aus Burma (natürlich inkorrekt) stammt; ihm fällt auf – herrliche Phrase – dass ihre „cheekbones […] like a 1980s computer graphic“ sind. Und herrliche Wendungen gibt es genug in diesem Roman. Und Verwirrungen. Raf lernt bei der Party auch eine neue Droge, Glow, kennen, und wird alsbald mit Cherish in ein Thriller-Abenteuer der Sonderklasse verwickelt. Auf der Suche nach seinem Freund Theo gerät er ins Netz der weltweiten Bergbaufirma Lacebark, die offensichtlich Überwachungsmeister sind, lernt den Glow-Produzenten kennen, trifft alle möglichen seltsamen Typen – und fällt gegen Schluss aus allen Wolken.
Natürlich ist das kein konventioneller Ludlum etc., denn dazu sind die Einfälle und die sprachlichen Details zu bizarr. Aber spannend liest es sich allemal, auch wenn es keine Alltagskost ist und eine gewisse Sprachkompetenz verlangt. Freu mich schon auf sein nächstes Buch!

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.09.2014
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/gegenwartsliteratur/detail/glow.html
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