Gentlemen of the Road

Verlag New York: Ballantine 2008; pp.206

Ab und zu klaube ich ein Buch von den Stößen auf meinem Fußboden auf und lese es – diesmal einen Chabon, den ich ja seit „Kavalier&Clay“ sehr mag. Und siehe da, es ist eine hübsch illustrierte Abenteuergeschichte, die um 950 AD in der Gegend der heutigen Ukraine/Krim spielt.

Zelikman, ein jüdischer Franke aus Regensburg, und Amram, ein Äthiopier, der sich für einen Juden hält, sind als Abenteurer unterwegs. Mit ihnen, als junger Mann verkleidet, reist eine chasarische Prinzessin names Filaq, die das Reich zurückerobern will. Was folgt, ist ein altmodischer Abenteuerroman in altmodischer Sprache, der ein bisschen an das ganz und gar übertriebene Vokabular Lovecrafts erinnert, der ein bisschen an die “Exotik” Howards (ja, der von Conan) gemahnt.
Chabon schreibt im Nachwort, dass das Buch eigentlich „Jews with Swords“ hätte heißen sollen, dies aber auf ungläubiges Gelächter gestoßen war. Dabei hatte Chabon gut recherchiert – ein Großteil der Chasaren (ein Turkvolk) war zum Judentum übergetreten; ansonsten sind sie eben eines jener „fabled kingdoms“, die sich gut für Abenteuerromane eignen. Kein Muss, aber ein angenehm und flott zu lesendes (und wortschatzerweiterndes) Pastiche. Für manche Rezensenten damals „one of the best books of the year.“

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.11.2013
Link
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