Funny Girl

Autor HORNBY, Nick

Verlag London: Viking 2014

Am Schluss ist man vielleicht doch versucht “Barbara (and Jim)”, die Erfolgs-Sitcom der 60er, zu googeln, obwohl man weiß, dass Nick Hornby sie für seinen neuen Roman erfunden hat.

„Funny Girl“ erzählt vorwiegend vom Leben Barbara Parkers, die im Jahre 1964 den Titel „Miss Blackpool“ gewinnt, diesen aber sofort zurücklegt, weil sie nicht bleiben möchte und nach London geht, um dort ihr Glück zu machen. Barbara, eine glühende Lucille Ball-Verehrerin („I Love Lucy“), nennt sich Sophie Straw und ist binnen kürzester Zeit Star einer Comedy-Serie, die dem breiten BBC Publikum gefallen muss. Da sie gut aussieht und sehr komisch sein kann, eilt sie von Erfolg zu Erfolg. Weniger gut geht es dabei Clive (=Jim), den Scriptwritern, dem Produzenten, mit dem sie aber schließlich zusammenfindet.
Im Roman blicken wir also mit Sophie auf ein ziemlich erfolgreiches Leben zurück; wir blicken aber vor allem auf die 60er-Jahre, wie sie sich Hornbys gnädigem Verständnis darbieten.
Barbara ist tatsächlich ein interessanter Charakter, auch die Nebenfiguren wirken ziemlich glaubwürdig; eine Fotosammlung erhöht ihre Glaubwürdigkeit, und es gibt keine wirklich Bösen – am ehesten noch den Kritiker Whitfield. Aber insgesamt treffen wir auf decent people (u.a. auch Harold Wilson), die sich bei BBC-Unterhaltung entspannen. Das Plädoyer dafür ist gleichzeitig auch ein Plädoyer für die Art von Literatur, die Hornby schreibt: jolly good stuff.
Ich habe gerade ein Modul zur British TV Comedy am Laufen, und „Funny Girl“ ist eine hübsche Ergänzung dazu; keine wirklich große Literatur, aber wohlgelittene, wohlgestaltete und Wohlbefinden erzeugende. Passt also!

pp. 342

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.02.2015
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/gegenwartsliteratur/detail/funny-girl.html
Kostenpflichtig
nein