Das Buch beginnt ja recht konventionell – zwei Forschergruppen sind Anfang des 20. Jahrhunderts unterwegs zu the Agreed Furthest Point. Da ist zum einen der Engländer Johns mit seiner Mannschaft, die er ein bisschen zu großzügig behandelt; auf der anderen Seite ist der Nordländer Tostig, der zielstrebig und effizient vorgeht. Das klingt also sehr nach Scott und Amundsen-Pastiche – und das ist es auch. Aber allmählich kehren absurde Elemente in den Roman ein. Was ist, zum Beispiel, so schlimm daran, ein Schiffslogbuch zu besitzen?

Im letzten Drittel des Romans stellt sich allerdings der wahre Hauptgrund der Expedition heraus: Wie kann man die Geißel der Menschheit, nämlich lästige Maultiere loswerden? In dieser surrealen Situation beginnt auch noch ein lästiges Maultier eine obergescheite Konversation mit einem Expeditionsteilnehmer. Sind die Maultiere etwa nicht das, was sie zu sein scheinen?

Was in dem wunderbaren Mills-Buch "The Restraint of Beasts" von Anbeginn für ein Lesen in der Zwischenwelt gesorgt hat, das schleppt sich hier leider ziemlich langsam, wie eine mühevolle Expedition, dahin. Es dauert viel zu lange, bis die Absurdität des Romans zum Tragen kommt, und als endlich die unterhaltsamen Seiten auftauchen, ist das Buch auch schon wieder aus.

Keine Frage, da sind schon witzige und gelungene Stellen zu finden (das haben wir ja zu Recht erwartet), aber ein Roman braucht halt doch mehr Kohärenz und u. U. einen stringenteren Aufbau. Meines Erachtens hat Mills den absurden Zauber seines Erstlings in keinem seiner anderen Romane verwirklichen können, die ziehen sich einfach zu sehr. Aber wir Mills-Fans geben nicht auf und hoffen ja doch wieder auf den großen Wurf. Die "Explorers" sind es jedenfalls nicht. Wie so oft - für Komplettisten!