Beste Unterhaltungsliteratur! Hamilton-Paterson, der mit "On Loving Monsters" bereits einen Erfolg gelandet hat, lässt diesmal den Ghostwriter Gerald Samper in seiner kleine Villa in der Toskana und seine Nachbarin, die enigmatische Marta, die aus Voynovia, einer korrupten ehemaligen Sowjetrepublik kommt, aufeinander treffen. Marta schreibt die Filmmusik zum neuen Film des berühmten italienischen Regisseurs Pacini, während Gerry die Biografie von Brill, einem Boyband-Chef, schreiben soll. Martas mafiöse Familie, der berühmte Pacini mit Sohn, der Boybandleader, sie alle kommen zu Besuch und sorgen für Verwirrungen und Turbulenzen. Gerry findet kaum Zeit, seine abstrusen Rezepte auszuprobieren, wird er von Marta doch mit ihren heimischen Spezialitäten verwöhnt – und aus einem Missverständnis heraus wird ununterbrochen alles mit Fernet Branca hinuntergespült.

Der Reiz des Romans liegt einerseits in seinen zahlreichen parodistischen Zügen (Film-/Musikbusiness, die patriarchalisch geführte ehemalige – natürlich fiktive – Sowjetrepublik, der Engländer in der toskanischen Villa, der Pasolini-Abklatsch, die Gourmet-Variationen etc.), andererseits in der Erzähltechnik, die uns abwechselnd die – naturgemäß höchst unterschiedliche – Sicht der Dinge aus Martas und Gerrys Perspektive beschert. Zwei absolut subjektive Erzählstränge kontrastieren und ergänzen einander sehr harmonisch, und man merkt an vielen Details, dass Hamilton-Paterson nicht nur einen unterhaltsamen, sondern auch einen geistreichen Roman geschrieben hat. Perfekt für einen Liegestuhl inmitten von Olivenbäumen!