Bohane, Westirland, 2053. Eine Stadt, die von allerhand seltsamen Typen bevölkert wird, die eifrig kontrollieren, Rache nehmen, Liebe suchen, gang-wars ausfechten. Da ist Logan Hartnett, der eigentlich das Sagen hat, aufgerieben zwischen Bandenkriegen und seiner Liebesgeschichte mit seiner Frau Macu (für Immaculata; sie flucht allerdings ganz meisterlich). Logans Mutter Girly (um die 90) spricht dem Jameson zu, so oft sie nur kann, und Logans Gang sitzt in Cafes und wartet auf Action.

Drei Jungstars, alle 17, machen sich deutlich bemerkbar:  Jenny Ching, dünn und cool, Wolfie Stanners, voller Ehrgeiz; und Fucker Burke, stark vor allem. Jetzt kommt auch gerade “the Gant” Broderick, Logans Widersacher, nach 25 Jahren in die Stadt zurück. Und ausgerechnet da droht die Auseinandersetzung mit der Cusack Familie. Was hilft es da, dass Ol’ Man Mannion und Sweet Baba Jay wohlwollend über die Stadt wachen wollen? Und Ol’ Man meint: "Bohane City don't always gots to be a gang-fight story. We can give 'em a good aul tangle o' romance an' all, y'check me?"

Sie sehen schon – auch die Sprache will erst lesbar gemacht werden. Barry erzählt eine wilde, bisweilen wirre, von zahlreichen Personen bevölkerte Geschichte, und er erzählt sie in einem eigenen Sprachgemisch aus Vergangenheit und Zukunft. Klar, man liest sich ein, aber es ist nicht immer einfach.

Barry ist ein Erzähltalent, keine Frage. Aber an das Überbordende wird man sich erst gewöhnen müssen; und vermutlich ist “City of Bohane” auch ein Buch, das wiedergelesen werden muss, will man damit zurechtkommen. In jedem Fall zahlt es sich aus, den Namen Barry auf die “An author to watch” – Liste zu setzen.

London: Jonathan Cape 2011; pp. 277