Move over de Niro, here comes Kathryn Cheet!

Kathryn, Kat, K, Kitty, Katerina etc. ist eine Taxifahrerin in London, zirka dreißig Jahre alt, die neben ihrem Job sechs Liebschaften unterhält; jeder davon ist ein eigenes Handy gewidmet, von jedem Handy und damit von ihren Liebhabern und einer Liebhaberin wird sie ganz gehörig auf Trab gehalten.

Als sie eines Tages einen gewissen Craig und seinen betrunkenen Freund nach Hause bringt und sich der Freund im Taxi erbricht, wartet sie in der Wohnung Craigs, bis dieser sauber gemacht hat. Als sie geht, vergisst sie eines ihrer Telefone und von da an beginnt Craig, der sehr wohlhabend scheint, sie zu verfolgen – was ihr allmählich gar nicht so unangenehm ist. Dennoch muss sie weiterhin Zeit für ihre schicke Freundin, aber auch die Freunde (manche davon zwielichtig) finden. Überraschenderweise beginnen sich die Schicksale zum Teil allmählich zu verknüpfen, und Kathryn gelangt in eine offensichtlich ausweglose Situation...

Ich will gar nicht mehr von der Handlung verraten, um Ihnen nicht ein paar Überraschungen zu nehmen, aber so viel sei verraten: Was als eine Studie von urban life beginnt (wir erhalten zu allen Charakteren kleine Rückblenden), das wächst sich allmählich zu einem spannenden Kriminalfall aus; außerdem hält "Cheet" die Leser/-innen ganz einfach damit in Atem, ob es Kathryn schaffen wird, ihr Beziehungsgeflecht fein säuberlich getrennt zu halten. Anna Davis erzählt mit Tempo, versteht es, Spannungsbögen zu bauen und bedient sich einer ungekünstelten, sehr pointiert eingesetzten Sprache, sodass es ein Leichtes ist, das Buch mit wachsendem Vergnügen und großem Interesse zu lesen. Hinzu kommt, dass sie eine produktive Autorin zu sein scheint, sodass wir uns hoffentlich bald auf ein neues Buch von ihr freuen dürfen.