blue/orange

Die blaue Orange wird zur Metapher einer unterschiedlichen Weltsicht in diesem Drei-Personen-Stück, in dem die Fragen nach Normalität und nach deren Klassifikation in einem Gesundheitssystem (NHS) gestellt werden.Christopher behauptet ein Sohn Idi Amins zu sein. Bruce, der junge Doktor, der ihn ...

Die blaue Orange wird zur Metapher einer unterschiedlichen Weltsicht in diesem Drei-Personen-Stück, in dem die Fragen nach Normalität und nach deren Klassifikation in einem Gesundheitssystem (NHS) gestellt werden.
Christopher behauptet ein Sohn Idi Amins zu sein. Bruce, der junge Doktor, der ihn betreut und der seinerseits vom arrivierten Psychiater Richard betreut wird, meint, dass Christopher noch weiterhin in Behandlung bleiben müsse, obwohl dieser fix mit seiner Entlassung rechnet.
Es folgt ein Machtkampf zwischen Bruce und Richard, dessen Ausgang offen bleibt, der aber, nach den Regeln der Macht, Bruce wenig Spielraum lassen dürfte. Spielball der Auseinandersetzung wird Christopher, der von Richard bewusst, von Bruce eher unbewusst instrumentalisiert wird.
Penhall schreibt temporeiche, mitunter knappe Dialoge, die die Auseinandersetzung auf den Punkt bringen und das Gefühl vermitteln, hier wird ein echter Fall abgehandelt. Wer auf der Suche nach Theaterliteratur zum Thema Krankheit ist (ein altes Thema, man denke an Mercer oder Ayckbourn), sollte Penhall auf jeden Fall auch berücksichtigen.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/gegenwartsliteratur/detail/blueorange.html
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