And the Mountains Echoed

Ja, wir bekommen die Mischung, die wir von Hosseini erwarten; eine bessere als in seinem zweiten Roman, eine fast kongeniale zum ersten Roman. Was Hosseini kann, ist schlicht und einfach: erzählen. Dabei ist am wirksamsten das Eintauchen in Erzähltraditionen.

Die Eröffnungsgeschichte, die zum Teil den weiteren Verlauf spiegelt, ist fulminant gut und gut erzählt.

Was folgt, ist die Geschichte von Trennungen und vom Wiederfinden. Afghanistan 1952: Die kleine Pari wird von ihrem Vater, zum absoluten Leid ihres Bruders Abdullah, bei einer wohlhabenden Familie in Kabul untergebracht, wo ein Onkel als Hausdiener arbeitet. Von da an geht es nach vor und zurück. Wir erfahren vom Leben in der Kleinstadt Shadbag, wo Vater Saboor aufgewachsen ist. Wir ziehen mit Paris neuer Mutter nach Paris, wo diese, eine einigermaßen erfolgreiche Lyrikerin, Selbstmord begehen wird. Wir bleiben in Kabul bei Paris Ziehvater und beim Onkel, wir begleiten smarte junge Männer, einst Flüchtlinge, bei ihrer Reise nach Kabul, wir treffen auf eine weitere Pari, wir erleben ein Wiedersehen, bei dem aber nicht wirklich gesehen wird, kurzum: Wir werden mit einem bunt durchwebten Erzählteppich versorgt, auf dem wir ganz angenehm herumgleiten können, sodass sich auch die geschilderten Schrecklichkeiten als erträglich entpuppen.

Hosseini hat also seine Verzaubermaschine wieder mit Erfolg angeworfen, und bei bisher 40 Millionen verkauften Exemplaren seiner ersten beiden Romane wird er es wohl weiterhin tun müssen. Aber man kann sich wahrlich schlechter verzaubern lassen. Ein Buch für den Strandkorb!

London: Bloomsbury 2013; pp. 402

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
08.08.2013
Link
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