Susan Hill kennen ja (fast) alle von “The Woman in Black”; und englischen Schülerinnen und Schülern ist sie wohl vertraut, weil einige ihrer Texte Pflichtlektüre sind.

Hill ist keine Überfliegerin, aber ihre Bücher sind solide, gut geschrieben, glänzen mit einem polierten Englisch und vermitteln einem das Gefühl, wieder einmal recht ordentliche Literatur gelesen zu haben.

Dieser Roman (diese Novelle? diese Parabel?) spielt in einer eher ärmlichen Kleinsatdt, die wenig Arbeit, aber viel Armut zu bieten hat. Eve und Tommy sind ein glückliches Paar, nicht zuletzt deshalb, weil Tommy “a kind man” ist. Er ist nicht besonders unterhaltsam, nicht besonders gut aussehend - aber mit vilen kleinen Gesten beweist er, dass er “kind” ist. Das Paar hat eine kleine Tochter, die unerwartet mit drei Jahren stirbt, doch mühen sie sich weiterhin, aneinander Halt und Trost zu finden.

Aber da erkrankt Tommy eines Tages – der Doktor gibt ihm nur ein paar Tage. Doch wie durch ein Wunder genest er kurz vorm Sterben und fühlt sich völlig verändert. Nun kann er noch mehr Gutes tun, diesmal für die Gemeinde. Was das ist und was weiter passiert, will ich Ihnen verschweigen, damit ich nicht als Spoiler ausgebuht werde. So viel sei über die Reaktion auf die Transformation aber gesagt:

"People were puzzled and they were also respectful of him, not wanting to intrude, seeing the troubled look on him and thinking they would help by leaving him alone.

Es lohnt sich jedenfalls nachzulesen, wie die Parabel weitergeht. Hill hat da vielleicht ein bisschen zu viel an Obertönen hineingepackt, aber wenn Sie nicht darauf hinhören wollen, lesen Sie einfach die Geschichte als – eine Geschichte. Es lohnt sich!

London: Chatto&Windus 2011; pp. 185