Dies zeigt er auch im vorliegenden Band, der zwölf Kurzgeschichten von unterschiedlicher Länge in sich versammelt. Die kürzeste ist „Red Screen“ (keine 9 Seiten), die sich vor „The Invasion of the Body Snatchers“ verneigt, die längste ist „Danny Coughlin’s Bad Dream“ (145 Seiten), in der Danny von einem Leichnam träumt, der Polizei helfen will und wegen eines obsessiven Polizisten in größte Schwierigkeiten gerät. Relativ lang ist auch „Rattlesnakes“, in der King an seinen Roman „Cujo“ anknüpft.

Kings Geschichten zeigen fast immer den Einbruch des Unwirklichen in die reale Welt. In „The Answer Man“ erhält ein Mann Auskunft über die Zukunft, in „The Dreamers“ werden wir an H.P. Lovecraft erinnert, in „Two Talented Bastids“ zeigen sich Aliens. Aber das ist nicht das Aufregende an Kings Geschichten. Was wirklich zählt, ist die gemächliche Erzählweise (vor allem in den längeren Geschichten), in der wir uns auf leichte Art und Weise vom stets gut geschilderten Alltag in die Welt des Unheimlichen oder Unerklärlichen bewegen.
Als Draufgabe findet sich, wie immer, ein kleines Nachwort, in dem King über seine Schreibprozesse berichtet. Wer zu diesem Thema mehr wissen will: Unbedingt sein „On Writing“ (2000) lesen.

pp. 484 (Gegenwartsliteratur)