Unsettled Ground

Autor FULLER, Claire

Verlag London: Fig Tree 2021

Fuller hat 2021 den Costa Award für dieses Buch bekommen, und sie stand auch auf der Women’s Prize for Fiction Shortlist (den „Piranesi“ bekommen hat, s. Archiv).
Fuller präsentiert „a bleak tale“.

In dem halbverfallenen Cottage, in dem die Zwillinge Jeanie und Julius (51) ihre Mutter tot vorfinden, herrschen Not und Armut. Da lässt sie die Frau des Vermieters wissen, dass sie mit der Miete im Rückstand sind, bald daraufhin setzt sie die beiden vor die Tür. Die Geschwister sind erstaunt, denn ihres Wissens wohnen sie seit dem Tode des Vaters vor Jahrzehnten mietfrei. Mutter hat sich Geld geborgt, doch dies ist vorerst nicht zu finden.

Julius organisiert eine Bleibe in einem verrotteten Wohnwagen, Jeanie kehrt immer wieder zu ihrem Garten zurück, wo sie Gemüse für den Weiterverkauf erntet. Das Leben ist äußerst trist, zumal es Jeanie nervt, dass eine Freundin ihrer Mutter ihr unbedingt helfen will. Deren Sohn hat Freunde, die meinen, bei den Geschwistern sei Geld zu holen…

Neben der Darstellung des entbehrungsreichen Lebens, mit dem die Geschwister einigermaßen zurechtkommen, führt uns ein Erzählstrang in die Vergangenheit. Mit wachsendem Erstaunen müssen die Zwillinge feststellen, dass viel von dem, was sie für die Wahrheit gehalten haben, einfach nicht stimmt. Dieser Schock (und die Not) machen Jeanie von einer fast autistischen Person, die wenig von dieser Welt weiß, zumindest zu einer hartnäckigen Frau, die sich nicht unterkriegen lassen will. Julius flattert da mehr herum – nicht zuletzt mit tragischen Konsequenzen.

Erzählt ist das alles in einer poetischen Sprache, und obwohl es vorwiegend um eine ‚novel of character‘ geht, erweist sich die Geschichte als durchaus spannend. Es lohnt sich also, den Roman zu lesen.

pp. 284

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.02.2022
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