The Wire in the Blood

"Tony Hill ist zurück! Vielleicht haben Sie den meisterlich-schrecklichen Krimi "The Mermaids Singing" (vgl. NEWSLETTER Dezember 1996) ohnehin gelesen, dann ist dies sicher eine gute Nachricht im neuen Jahr. Falls nicht, gehen Sie's der Reihe nach an, denn "The Wire in the Blood" verweist doch i ...

"Tony Hill ist zurück! Vielleicht haben Sie den meisterlich-schrecklichen Krimi "The Mermaids Singing" (vgl. NEWSLETTER Dezember 1996) ohnehin gelesen, dann ist dies sicher eine gute Nachricht im neuen Jahr. Falls nicht, gehen Sie's der Reihe nach an, denn "The Wire in the Blood" verweist doch immer wieder auf die Vergangenheit, insbesondere auf die Zusammenarbeit von Hill und Carol Jordan.
Psychologe und Experte für Massenmörder (profiler) Tony Hill soll eine Gruppe von Profil-Experten aufbauen. Im Zuge ihrer Übungen stößt eine Detektivin auf eine Serie von Fällen verschwundener Mädchen um die 14. Was nach runaway teenagers aussieht, ist für sie eine Verbrechensserie, für die sie nicht nur ein Täterprofil erstellen kann, sondern auch den Täter namhaft machen kann. Ihn damit zu konfrontieren, erweist sich allerdings als tödlicher Fehler.
McDermid gibt die Identität des Serienmörders nach nur wenigen Seiten preis, und dennoch bleibt der Krimi (bis zu seinem relativ offenen Ende) unglaublich spannend. Fast tut McDermid des Guten zuviel, denn um Carol, die einen DCI-Job angenommen hat, in den Roman hineinzubringen, lässt sie einen Brandstifter-Fall, der in Carols Bereich fällt, nebenher ablaufen. Die offiziellen Polizeiorgane sind natürlich engstirnig wie immer, die Profil-Ersteller arbeiten auch lange nach dem Textbuch, bevor sie sich und den anderen zeigen, wo's beim kreativen Mörderfangen langgeht.
Auch die Brutalität, die schon "The Mermaids Singing" ausgezeichnet hat, findet sich hier wieder. Die Kapitel, in denen das Schicksal der gequälten 14-jährigen Donna geschildert werden, sind selbst für abgebrühte Leser/-innen an der Grenze des Erträglichen.
McDermid hat mit Tony Hill und Carol Jordan zwei Serien'helden' gefunden und ein Muster geschaffen, das uns hoffentlich noch viele Romane dieser Art beschert, denn trotz aller Brutalität und trotz aller Versatzstücke - McDermid ist eine ausgezeichnete Autorin. Ich habe an dem Tag, an dem ich das Buch gelesen habe, alle anderen Pläne leichten Herzens fahren lassen."

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/detail/the-wire-in-the-blood.html
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