Diesmal bewegen wir uns (wieder) in Santorno (Toskana), einem Lieblingsrückzugsort für einigermaßen wohlhabende ‚expats‘. Marta, Ruth und Diana sind jenseits der 80, allesamt rüstig zu Beginn des Romans, allesamt unternehmungslustig. Marta ist Pianistin und spielt für einen russischen Oligarchen, Diana pflegt ihren unausstehlichen, in Demenz versinkenden Mann, Ruth organisiert die Hochzeit ihres Lieblingsenkels Olly. Der ist ein wenig sympathischer Hedgefonds-Manager in London und will die Influencerin Tania, die wie die Botticelli-Venus aussieht, heiraten. Xan freundet sich inzwischen mit einem vermeintlichen Hochzeitsgast, Blessing, einem schwulen Flüchtling aus Zimbabwe, an. Ein paar weitere Personen komplettieren das Bild, vor allem Enzo, der aus Santorno stammt und die Welt immer weniger versteht. Überall sieht er – nicht ganz zu Unrecht – Flüchtlinge, überall fühlt er sich bedroht und gleichermaßen von Zuwanderern aller Art, Flüchtlingen und Expats, eingeengt.

All diese Schicksale, inklusive märchenhafter Eheschließungsverwirrungen, ergeben ein buntes und unterhaltsames Bild, das auch die Mühseligkeiten, die mit dem Altern verbunden sind, deutlich schildert.

Ich freu mich jedenfalls schon auf den nächsten Roman von Amanda Craig.

pp. 396 (Gegenwartsliteratur)