Ein Teil des Romans ist Erdrichs Großvater, Patrick Gourneau, gewidmet, der 1953 eine Initiative des mormonischen Senators Watkins bekämpft, der mit einem Gesetzesentwurf die Native Americans wieder einmal umsiedeln will – in die Städte (the twin cities), weil sie dort angeblich bessere Lebensbedingungen vorfänden. Seine Briefe im Namen der Chippewa bilden einen wesentlichen Teil des Erzählkerns. Patrick ist hier Thomas Wazhushk, Nachtwächter einer örtlichen Perlenfabrik.

Gleichzeitig wird die Geschichte seiner Nichte, Pixie Paranteau (19), die Patrice genannt werden will, erzählt. Sie ist ein unerschrockenes Mädchen, von zwei Männern begehrt, auf Eigenständigkeit bedacht. Sie macht sich auf, ihre Schwester Vera zu finden, die nach Minneapolis gelockt worden war und seitdem als verschollen gilt.

Erdrich erzählt breitflächig und beinahe betulich, auch dann noch, wenn es um Vergewaltigung, Unterdrückung und Nötigung geht. Fast könnten es Alltagsgeschichten sein, die in diesen zum Teil kurzen Kapiteln aufblitzen, wenn da nicht das Grundproblem wäre, mit dem die Native Americans kämpfen: “They solve us by getting rid of us.“ Lesenswert!

pp. 457