Im Jahr 2021 will Amanda Bailey, Autorin von true crime-novels, einen neuen Coup landen und den Fall der Alperton Angels neu aufrollen. 2003 erregte der Fall eines Dreifachselbstmordes großes Aufsehen; gleichzeitig verschwand eine junge Mutter mit ihrem Baby (War es ihr Baby?). Ursprünglich glaubte sie dem Drahtzieher, der sich als Erzengel Gabriel ausgab: Sie und ihr Freund seien auch Engel, das Baby sei der Antichrist und müsse vernichtet werden. Gabriel, der offensichtlich das Zeug zur verehrten Kultfigur hat, sitzt seit Jahren im Gefängnis, die junge Mutter Holly und ihr Freund Jonah sind verschwunden, das Baby (nun 18) ist ebenfalls unauffindbar. Amanda nutzt ihre zahlreichen Kontakte, um die Wahrheit herauszufinden, muss aber gleichzeitig gegen ihren Journalistenkollegen Oliver Menzies, den sie von früher kennt, antreten, denn auch er will ein Buch über die Alperton Angels schreiben. Während er sich immer mehr in den kultischen Bereich verabschiedet, bleibt Amanda hartnäckig am Fall dran, unterstützt von der Studentin Ellie Cooper, die ihre Interviews transkribiert.

Allmählich stellt sich heraus, dass in diesem Fall mehrere Verschwörungen laufen, dass Amanda eine eigene Agenda hat und dass es mächtige Feinde der Wahrheit gibt.

So weit, so gut, so krimimäßig. Das Lesevergnügen kommt aber – wie schon angemerkt – von den unterschiedlichen Textsorten: Interview, Emails, Drehbücher, Romanauszüge, SMS, Anrufe, Protokolle, alte Nachrichtenformate wechseln einander ab und garantieren kurzweiliges Lesen. Dies ist übrigens Halletts Markenzeichen in allen drei Romanen, und man darf gespannt sein, was sie im vierten Roman („The Examiner“) liefern wird.

pp. 413