The Lieutenant of Inishmore

Irland ist ja bekanntlich das Land, in dem alle Kriege lustig und alle Liebesaffären traurig sind, und ein bisschen davon findet sich davon in diesem rasanten Stück, das auch hierzulande mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Alles beginnt mit einer toten Katze, die Mad Padraic, einem "Freiheitskäm ...

Irland ist ja bekanntlich das Land, in dem alle Kriege lustig und alle Liebesaffären traurig sind, und ein bisschen davon findet sich davon in diesem rasanten Stück, das auch hierzulande mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Alles beginnt mit einer toten Katze, die Mad Padraic, einem "Freiheitskämpfer" einer selbsternannten Splittergruppe der IRA, gehört. Padraics Vater und der 17-jährige Davey, der angeblich die Katze überfahren hat, fürchten das Schlimmste: Wenn Padraic davon erfährt, wird seine Rache furchtbar sein. Dazu kommt, dass Daveys Schwester Mairead ihren Bruder ebenfalls für den Katzenmörder hält, und da sie schon immer eine Schwäche für Padraic hatte, ist sie bereit sich gegen ihren Bruder zu stellen. Padraic ist gerade beim Foltern eines Gefangenen, als ihn die Nachricht erreicht, dass seine Katze nicht wohlauf ist. Sofort kehrt er nach Inishmore zurück, um die Verantwortlichen zur Rede zu stellen; dabei zeigt sich, dass hinter all dem ein größeres Komplott steht; nur rohe Gewalt und weitere Katzen- und Menschleben scheinen das Problem aus der Welt schaffen zu können. McDonagh hat ein überdrehtes, skurriles, blutrünstiges, aber dennoch witziges Stück geschrieben und damit den irischen Konflikt verzerrt und einem beunruhigten Gelächter preisgegeben. Die Katze als Objekt der Travestie wird aber immer wieder mit "realen" Gewaltszenen konterkariert, und wie das bei derlei Stücken dazugehört: Das Lachen bleibt einem im Hals stecken. Dennoch ist es ein gutes Rezept für einen aufregenden Theaterabend, und es ist beruhigend zu wissen, dass mittlerweile auch ein Sammelband (Plays One) von McDonagh erschienen ist, in dem man weitere Irlandia nachlesen kann.

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Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
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