The Lawnmower Celebrity

Wenn Sie hoffen sollten, dass Jay Golden (18) es zumindest zum begnadeten Rasenmäherverkäufer schafft, dann sind Sie im Irrtum. Am Schluss finden wir ihn in einer italienischen Klinik und wissen nicht, ob er seine Karriere als waster (aus jedem Job fliegt er nach ca. 14 Tagen raus) fortsetzen wi ...

Wenn Sie hoffen sollten, dass Jay Golden (18) es zumindest zum begnadeten Rasenmäherverkäufer schafft, dann sind Sie im Irrtum. Am Schluss finden wir ihn in einer italienischen Klinik und wissen nicht, ob er seine Karriere als waster (aus jedem Job fliegt er nach ca. 14 Tagen raus) fortsetzen wird oder nicht.

Jay hat zu viel gelesen, vor allem Salinger und Coupland; obendrein will er einen Megaseller schreiben (er hat schon ein paar Seiten), aber es misslingt ihm einfach alles. Sein Freund Sean zieht sich zurück, um die Britannica zu lesen, seine Freundin Gemma findet immer weniger Gefallen an seiner Gesellschaft, sein Vater (ein hohes BBC-Tier) stellt ein Ultimatum ums andere und droht Jay pausenlos, ihn hinauszuwerfen. Jays Schwester heiratet, sein kleiner Bruder kommt ins Internat, bleibt nur noch Jay als Sargnagel seines Vaters – und die Vergangenheit. Dies besteht vorwiegend aus dem Sterben der Mutter, die den Leberkrebs ignorieren will und erschütternd rasch verlöscht.

Hatch wählt die Form der Tagebucheintragungen (Februar bis Mai), die natürlich etwas müde und abgegriffen wirkt; auch die teen angst kennen wir zur Genüge, desgleichen die den Erwachsenen unverständlich gewordene Suche nach dem Sinn. Was "The Lawnmower Celebrity", neben durchaus witzigen (mole-esken) Passagen auszeichnet, sind die Tagebucheintragungen in den Tagebucheintragungen, wenn sich Jay das Sterben der Mutter (vor etwa einem Jahr) in Erinnerung ruft. Die sind so echt, berührend und 'kompetent', dass man vermuten kann, Hatch hat so ein Sterben mitangesehen – wie überhaupt vieles am Buch nach unmittelbarer (Selbst)Beobachtung aussieht. Uns abgebrühte Teen-Angst-Leser/-innen wird ja das Buch nur stellenweise mitreißen, aber 17/18-Jährige können durchaus Gefallen daran finden, gibt der Roman doch sicher viel eher ihr Lebensgefühl wieder als das von Erwachsenen. Wie heißt es also so schön? "Ben Hatch – an author to watch out for."

 

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
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