Aber das tut meiner Freude wenig Abbruch, zumal ich eine signierte Ausgabe in Händen halte.
Das Thema ist Bewusstsein. Die Frage ist, was ist Bewusstsein, was sind mechanische Hirnfunktionen? Die Frage ist auch, wie viel Altruismus und Egoismus bestimmen unser Leben? Und was hat das mit Gott oder Moral zu tun? Klingt ein bisschen öd, ist es aber nicht, denn abgehandelt wird das z.B. mit Hilary, einer schönen, wenn auch nicht ganz brillanten Psychologin (die jeden Tag zu Gott betet – warum, erfahren wir später), und ihrem Liebhaber, ihrem Mentor Spike, einem intelligenten Zyniker. Dazu kommen ein paar Leute aus dem Wissenschaftsbetrieb mit Geld; eine problematische Studie; ein adoptiertes Kind; ein ganz absonderlicher Zufall und noch vieles mehr. Genug Stoff also, um ein sehenswertes Drama zu schaffen. Dennoch – es wird sehr viel geredet, das mögen manche als Zumutung empfinden; mich hat es eher neugierig gemacht, und man bewundert Stoppards gründliche Recherche (das war ja auch in der mehrfach erwähnten Trilogie ganz evident). Bedanken wir uns also für ein Lesedrama für Fortgeschrittene, obwohl es natürlich auch als Hytners letzte Regiearbeit beim National interessant ist. (Aber da bleibt die Hoffnung auf Karten ein frommer Wunsch). Daher – einfach lesen – damit Sie wissen, was jemand schreibt, der als „cerebral writer“ bekannt ist.

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