The Green Man of Eshwood Hall

Autor KERR, Jacob

Verlag London: Serpent’s Tail 2022

Abwechselnd als ‘folk horror’ oder ‚crime‘ klassifiziert, ist dieses Buch wohl weder das eine noch das andere. Kerr verwurzelt die Ereignisse in Volksmythen, aber gleichzeitig kann das Buch als Psychogramm einer seltsamen Familie, vor allem eines seltsamen Mädchens, gelesen werden.

Wir befinden uns in einem erfundenen County (Northalbion, eine Version von Northumberland) im Jahr 1962. Izzy (13) kann die Schule nicht besuchen, einerseits, weil sie gezwungen ist, dem Vater bei seinen ständigen Jobwechseln zu folgen, andrerseits, weil sie ihre überspannte Mutter entlasten muss. Eshwood Hall und seine Besitzerin sind Überbleibsel aus einer anderen Zeit, und die Familie, die im Dienstbotenquartier wohnt, hat nicht leicht lachen. Izzy muss sich sowohl um die kleine Schwester Annie und ‚the bairn‘ (das Baby) kümmern. In ihrer freien Zeit durchforscht sie den Wald, wo sie letztendlich auf ‚the green man‘ stößt. Vorher aber ist sie die Einzige, die im Haus alle möglichen Geräusche hört, und wenn etwas zerbricht oder etwas verschwindet, ist immer sie die Schuldige.

Für lange Zeit lesen wir also die Geschichte einer Familie, in Sonderheit eines Mädchens, die einer seltsamen Umgebung ausgesetzt ist.

Als sie mehr mit ‘the green man‘ zu tun hat, stellt sich heraus, dass er ihr helfen kann – aber natürlich um einen Preis. Und da wendet sich die Geschichte zum Horror, auch wenn der als gleichsam alltäglich gelesen werden kann. Plätschern also drei Viertel des Romans ganz angenehm dahin, so wird das letzte Viertel zum Fokus des Schreckens. Insgesamt ergibt das kurzweiliges Lesen, und dem Vernehmen nach plant Kerr weitere Bände, die in Northalbion angesiedelt sind.

pp. 212

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.12.2022
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/detail/the-green-man-of-eshwood-hall.html
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