The Girl on the Train

Autor HAWKINS, Paula

Verlag London: Doubleday 2015

Ja. Eh. Und es wird auch bisweilen ziemlich spannend. Und die Idee mit dem Pendlerzug ist ja wirklich gelungen. Aber das mit den Erinnerungslücken ist wohl ein bisschen an den Haaren herbei gezogen. Das war in den Fünfzigern oder so.

Warum das Buch also die Bestsellerlisten stürmt, ist ein bisschen ein Rätsel.
Aber schön der Reihe nach: Rachel, eher fett und eher unansehnlich, schwere Alkoholikerin und arbeitslos, pendelt, um den schönen Schein aufrecht zu erhalten, jeden Tag nach London. Unterwegs fährt sie an dem Haus vorbei, wo sie einst mit Tom glücklich war. Doch der hat Anna geheiratet und lebt nun in ihrem alten Haus mit Frau und Kind. Rachel pendelt auch am Haus von Scott und Megan vorbei, die in unmittelbarer Nähe Toms wohnen, und die sie für ein glückliches Paar hält. Doch eines Tages gerät alles aus den Fugen, denn Rachel glaubt, etwas Unerhörtes gesehen zu haben. Als sie erfährt, dass Megan verschwunden ist, meint sie, sich einschalten zu müssen. Blöderweise gilt sie, wegen ihres Alkoholkonsums, als „unreliable witness“.
Aus unterschiedlichen Perspektiven entwickelt sich ein Kriminalfall, der als Folie immer die glückliche Familie/Beziehung hat, aber die ist entweder ramponiert (Rachel) oder sehr anfällig (Scott/Megan etwa). Das entfaltet sich einigermaßen behäbig, bis es zu einem wirklich spannenden Finale kommt, das sich im Film sicher gut machen wird (Filmrechte sind bereits verkauft.) All das schmeckt ein bisschen nach Flynn-Erfolg, und wir wollen es Hawkins auch gönnen. Aber ein atemberaubender Erfolg sieht meines Erachtens anders aus.

pp. 316 

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.05.2015
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/detail/the-girl-on-the-train.html
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