The Devil's Larder

Jedes neue Buch von Crace ist eine Überraschung! Nach "Being Dead", der minutiösen Beschreibung der Lebendigkeit des Totseins, liegt nun ein so genannter kumulativer Roman vor, ein Kritikerterminus, der offensichtlich die Ratlosigkeit einfangen soll.
"The Devil's Larder" ist eine Sammlung von ...

Jedes neue Buch von Crace ist eine Überraschung! Nach "Being Dead", der minutiösen Beschreibung der Lebendigkeit des Totseins, liegt nun ein so genannter kumulativer Roman vor, ein Kritikerterminus, der offensichtlich die Ratlosigkeit einfangen soll.

"The Devil's Larder" ist eine Sammlung von unterschiedlich langen Texten, die sich vor allem um das Thema Essen ranken, die aber, und so war das immer bei konsequenten Auseinandersetzungen mit den kulturgeschichtlichen und hedonistischen Aspekten des Essens, auch um Sexualität und Beziehungen allgemein drehen. (Vgl. etwa den Film "Tampopo".)

Diese Vignetten, Anekdoten, erbaulichen, unterhaltsamen, makabren, informativen, genüsslich dargebotenen Episoden zeigen, wie immer, Jim Crace auch als Meister der Sprache - und als Meister des Details. Ich bin bei jedem Roman über die so nebenbei demonstrierte Sachkenntnis überrascht und genieße diese mindestens ebenso sehr wie die klare und differenzierte sprachliche Darstellung.

"The Devil's Larder" ist ein ideales gastrosophisches Geschenk, ein Buch auch, in dem sich immer wieder als Zwischengericht lesen lässt, ein Buch, das sich erst allmählich erschließt. Nähern Sie sich ihm wie einem guten Wein - und trinken Sie auch einen dazu (zB einen Blaufränkisch-Syrah 2000 von Michaela und Gerhard Lunzer aus Gols).

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://rezensionen.schule.at/portale/rezensionen/newsletter-fuer-englisch/detail/the-devils-larder.html
Kostenpflichtig
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